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Geister-Krimi 275
Todesdrohung aus dem Jenseits

Yester Yates 
Titelbild 1. Auflage: 
 Horror
Ann Shellick verließ die Party wenige Minuten nach zehn, ohne daß zunächst jemand davon Notiz nahm. Die attraktive Enddreißigerin mit der schulterlangen Kupfermähne fühlte sich schon den ganzen Abend nicht ganz auf der Höhe. Stechende Kopfschmerzen quälten sie bereits, als die ersten Gäste auf Mark Frisbys ausgedehntem Landsitz eintrafen. Zwei Tabletten linderten die heftige Migräne vorübergehend. Langsam verlor sich die betäubende Wirkung. Die Herzschläge der Frau begannen erneut in Hinterkopf und Nacken zu hämmern. Einen Moment überlegte sie, ob sie Doc Parsson unter der fröhlichen Schar suchen sollte, verzichtete aber darauf, als sie sich daran erinnerte, daß der Arzt bestimmt nicht dem lockenden Duft des Alkohols hatte widerstehen können... Ann Shellick wanderte längs des blaugekachelten Swimming-pools, durchquerte den Garten im italienischen Stil, den das silberne Licht des Vollmondes in eine Märchenlandschaft verwandelte, und tauchte in die Schatten des tropischen Waldes, der sich hinab zum Meer erstreckte. Nach fast viertelstündigem Fußmarsch erreichte sie das Ufer. Die Privatyacht Mark Frisbys dümpelte neben dem Anlegesteg. Leise klatschten die Wellen gegen die Mole. Ann setzte sich auf ihren Lieblingsplatz, eine steinerne Treppe, die ins Wasser führte. Der Boden gab die gespeicherte Hitze des Tages ab. Die sanfte Brise, die landeinwärts in den Zweigen der Bäume und Büsche harfte, kühlte ihre erhitzten Wangen. Die attraktive Frau streifte die hochhackigen Sandalen ab und stellte die nackten Füße auf die unterste Stufe, wo angenehm warme Wellen sie umspülten. Ann Shellick lehnte sich seitlich an die Mauer und blickte zum samtblauen Himmel empor, den Sterne wie funkelnde Diamanten übersät hatten. Sie träumte mit offenen Augen – bis eine harte Berührung an den Beinen sie in die Wirklichkeit zurückriß. Erschrocken starrte sie auf das armdicke Gebilde, das aus dem Wasser getaucht war. Deutlich erkannte sie die runden Öffnungen an der Unterseite. Saugnäpfe. Langsam, wie eine riesige schleimige Raupe krabbelte der Greifarm an ihrem rechten Bein aufwärts. Anns Augen weiteten sich vor Entsetzen. Sie wollte schreien, doch kein Laut drang ihr über die bebenden Lippen. Reglos, als ob sie der Anblick lähmte, saß sie da und stierte in das Wasser, aus dem jetzt Blasen stiegen.