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Geister-Krimi 269
Das teuflische Vermächtnis

Mike Burger 
Martin Eisele 
Titelbild 1. Auflage: 
Horror 
Mrs. Amanda Willock hatte Angst. Angst vor dem Sterben. Sie schlief unruhig, denn wieder, wie in
den zurückliegenden Nächten, träumte sie diesen ekelhaften Traum .. .
Jemand rief ihren Namen, wispernd lind doch eindringlich, und dann spürte sie, wie ihr Herzschlag
sich verlangsamte und schließlich ganz aussetzte. Sie merkte, daß sie starb . . . Verzweifelt verkrampfte
sie ihre Hände über der Brust, doch es war sinnlos. Die unsichtbare Kraft war stärker, viel stärker.
Stöhnend wälzte sich Amanda Willock auf die andere Seite. Ihr hageres Gesicht war verzerrt vor
innerer Anspannung und unterschwelliger Furcht. Drückende Stille lastete in dem
Schlafzimmer der alten Frau. Fahles Mondlicht drang durch die Fenster, weil sie vergessen hatte, die
schweren Vorhänge zuzuziehen. Die massiven, altmodischen Möbel des Schlafzimmers warfen bizarre
Schatten.
Draußen schrie klagend ein Käuzchen. Und plötzliche erwachte Amanda Willock. Impulsiv
aufstöhnend fuhr sie hoch und starrte mit angstgeweiteten Augen in das Dunkel, auf die Umrisse der
Möbel, auf die Schatten ...
Ihr Blick fiel auf die Leuchtziffern des Weckers, dessen lautes Ticken das einzige Geräusch war, das in
diesem Augenblick zu hören war. Mitternacht. Amanda Willocks schmale Lippen zitterten. Wieder
war sie genau um Mitternacht erwacht, wie in den Nächten zuvor. Warum? – Sie wußte es nicht. Sie
wußte nur, daß sie jetzt nicht mehr einschlafen konnte. Sie würde wach bleiben, und sie würde viel
zuviel Zeit haben, um nachzudenken.
Mit einer müden Geste schlug Amanda Willock die Bettdecke beiseite und setzte sich auf den Rand
des Bettes. Sollte sie Barringer rufen? überlegte sie sich. Sie war unschlüssig, und schließlich schob sie
den Gedanken beiseite. Nein, sie würde Barringer nicht benachrichtigen. Er würde nur unangenehme
Fragen stellen.
Amanda Willock versuchte, nicht an ihren Traum zu denken. Es gelang ihr mühsam. Die Furcht
verschwand und mit ihr auch dieser unheimliche Druck, der bis jetzt auf ihrer Brust gelastet hatte
Amanda Willock war zweiundneunzig Jahre alt, und wer sie sah, hielt sie für eine gebrechliche alte
Dame. Aber dieser Eindruck täuschte.