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Geister-Krimi 169
Trau keinem Geist um Mitternacht

W. A. Hary 
Wilfried A. Hary 
Titelbild 1. Auflage: 
Horror Mark Tate 8
Die Stille um mich herum schrie – so wirkte sie jedenfalls auf mich. Verzweifelt preßte ich mit den flachen Händen gegen die Ohren. Es änderte sich nichts. Alles war vollkommen still. Weshalb meine Phantasie dieses Brüllen und Kreischen hervorrief, das begriff ich. Aber mir nutzte diese Erkenntnis nichts.
Ich stöhnte gequält auf – und hielt plötzlich inne. Nicht einmal mein Stöhnen war hörbar. Ich riß die Augen weit auf. Wohin sie sich auch wendeten – das Nichts, das absolute Nichts umgab mich! Vergeblich versuchten meine Blicke, irgendeinen Halt zu finden. Sie schossen ins Leere, das mich überschwemmte wie eine riesige Flut, die tobte und brüllte.
Und dann griff es auf meinen Körper über. Mein Kopf fühlte sich auf einmal weich an. Erschrocken spürte ich, wie meine Hände hineinglitten, ohne daß ich Schmerzen dabei fühlte. Im nächsten Moment waren Hände und Kopf nicht mehr. Mein ganzer Körper löste sich auf.
Ich war nur noch ich, und dieses Ich schwamm hilflos in einem grauenhaften Nichts. Nur noch mein Bewußtsein besaß ich und die Angst, wahnsinnig zu werden.
Ich versuchte, mich abzulenken, versuchte an das zu denken, was vorher gewesen war.
Nur an eines erinnerte ich mich: Ich war erwacht und hatte mich hier wiedergefunden. Alles andere zählte nicht. Wieviel Zeit war seitdem vergangen? Ich hatte keine Ahnung, denn hier existierte ein Zeitbegriff anscheinend nicht. Hier gab es nur noch mich und den Wahnsinn, den ich nicht aufzuhalten vermochte – so langsam er auch kam.