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Geister-Krimi 129
Maskenball mit Knalleffekt

Henry Taylor 
Titelbild 1. Auflage: 
 Horror
Allison Branston schraubte sorgfältig den Deckel auf ihr Schminkdöschen. Sie drückte eine Zigarette
aus. Nicht nur ihr Arzt sagte ihr immer wieder, daß sie zuviel rauchte. Ihr noch immer wacher Verstand
sagte es ihr auch. Dann betrachtete Allison Branston, wie jeden Abend, ihr Gesicht ohne sonderliche
Voreingenommenheit. Es war noch erträglich. Vor allem für die Rolle, die sie zu spielen hatte.
Allison Branston betrieb ihren Job ohne Bitterkeit. Andere waren mit ihr hoffnungsvoll von der
Schauspielschule gekommen und verdienten jetzt ihre spärlichen Brötchen mit Rollen in Halb-
Minuten-Spots für die Fernsehwerbung. Glückliche Mutter streicht Vitamin-Margarine aufs Brot oder
putzt künstlichen Dreck mit irgendeinem Reinigungsmittel.
Wenn jemand vor fünf Jahren zu Allison Branston gesagt hätte, daß sie in Richard Lonsdales
Gespensterschloß die Ahnfrau spielen würde, und zwar fünf Jahre lang en Suite, dann hätte sie ihm laut
ins Gesicht gelacht. Dabei war Ahnfrau noch eine der respektableren Rollen. In Lonsdales Truppe gab
es noch ganz andere. Allison wagte nicht daran zu denken. Sie zog die Falten ihres weißen Umhangs
zurecht und sah auf die Uhr. Noch zwei Minuten, dann würde der Summer sie zu ihrem Auftritt rufen.
Richard Lonsdale hatte einen Riecher für zukünftige Geschäfte. Deshalb hatte er Cunningham Castle
rechtzeitig übernommen, als er es für ein Butterbrot abstauben konnte. Damals gab kein Mensch einen
Sechser für ein Wochenende im Schloß mit garantiertem Geisterspuk. Aber Lonsdale war zäh.
Er baute seine Werbung auf dem Kontinent aus, wo dergleichen Spinnereien von Engländern einfach
erwartet wurden. Und er behielt recht. Die Busse aus Holland kamen.