Ich hatte wieder Gespenster gesehen. Die ganze Nacht. Den ganzen verfluchten Schlaf hindurch. Die Gespenster, das waren die Toten. Die toten Leiber meiner Kameraden. Sie schwebten an mir vorbei, Körper und Gesichter aufgedunsen, so, als hätten sie schon ein paar Tage im Salzwasser gelegen. Und doch waren sie erst seit wenigen Minuten tot. Mehr noch: Im Traum war sogar noch Leben in ihnen. Sie verzogen die Lippen zu einem verzerrten Grinsen, und ihre zu Krallen geformten Finger griffen nach mir. Wollten mich in jenen dunklen Schacht zerren, dem ich gerade erst entkommen war. Ich schrie, und dann fiel mir auf, dass man unter Wasser doch nicht schreien konnte. Das war der Zeitpunkt, an dem ich jedes Mal erwachte. In Schweiß gebadet, mit zitternden Gliedern. In solchen Momenten war ich heilfroh, dass ich noch lebte ...
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