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Ein Gekidnappter macht Furore »Gib acht auf die Klippen«, warnte Mrs. Thomson ihren sechzehnjährigen Sohn Jeff. »Du weißt, wie plötzlich die harmlose Wiese ins Meer abfällt.« »Schon gut, Mutter«, murmelte Jeff, nicht sonderlich erfreut darüber, daß er noch immer Vorschriften und Ermahnungen bekam wie ein kleiner Junge. Die Hände in den Hosentaschen vergraben, entfernte er sich mißmutig von dem prachtvollen Landhaus seiner Eltern an der englischen Südküste. »Du machst einen Fehler«, sagte Theo Thomson zu seiner Frau und blickte seinem Sohn nach. »Du behandelst Jeff falsch.« Das hörte Jeff noch, dann wurden die Worte seiner Eltern von dem Brausen der Brandung verschluckt. Er wanderte die Küste entlang und starrte über die spiegelnde Meeresoberfläche in die untergehende Sonne. Ein paar vorspringende Kreidefelsen erstrahlten in einem unwirklichen Rot. Ohne sonderlich auf den Weg zu achten, schlenderte Jeff Thomson die Steilküste entlang. Er wollte sich nur ein wenig von seinen Eltern erholen und merkte gar nicht, daß er sich dem »verbotenen Haus« näherte. Verbotenes Haus – so nannten die Menschen in dieser Gegend ein altes Gebäude, fast schon ein kleines Schloß, das dicht an den Klippen stand und seit Jahrzehnten Leerstand. Niemand wußte genau, weshalb es gemieden wurde, aber es war eine Tatsache, daß sich die Leute scheuten, in seine Nähe zu kommen. Plötzlich war Jeff Thomsons Neugierde erwacht. Gespannt ging er näher heran. Die Fenster waren mit dicken Holzläden verschlossen und glotzten ihm wie tote Augen entgegen. Die Tür wirkte stabil und sah fast so aus, als würde sie oft benutzt. Wenigstens schimmerte der Messingknopf blitzblank. Jeffs Spannung stieg. Sollten hier irgendwelche lichtscheuen Elemente untergekrochen sein? Verbrecher? Oder sogar Schmuggler?
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