|
In der Hölle des Irrsinns Sie hätte sich nicht so lange bei ihrer Freundin aufhalten sollen, dachte Angie Fergusson. Jetzt mußte sie in der hereinbrechenden Dämmerung durch den dunklen verwilderten Wald laufen. Jedes Knacken eines Zweiges, jeder Laut eines Tieres schreckte sie auf, bis sie am ganzen Körper zitterte. Mit ihren achtzehn Jahren fürchtete sich Angie Fergusson vor der Dunkelheit, sie empfand sogar panische Angst. Und jetzt auch noch allein in dem Wald, in dem sich die Schwärze der Nacht wie ein lauerndes Ungeheuer festsetzte. Allein? Angie blieb stehen und verkrampfte sich vor Angst, als sie die Schritte hörte. Feste, langsame Schritte! Die Schritte eines Mannes! Das Mädchen schlug die Hände vor das Gesicht. Zwischen den gespreizten Fingern starrte sie durch die Büsche, bis sie die hohe breite Gestalt des Mannes sah. Er kam direkt auf sie zu. Angie Fergusson wandte sich zur Flucht. Nur weg von hier, hämmerte es in ihrem Gehirn! Sie mußte sich in Sicherheit bringen, sonst ... Die Büsche schlugen hinter ihr zusammen, als sie wie ein Tier auf der Flucht vor dem Jäger durchbrach. Zweige kratzten in ihr Gesicht, schlugen gegen ihre nackten Arme, rissen ihr Kleid in Fetzen. Keuchend hob und´senkte sich ihre Brust. Die Luft stach und brannte in ihrem Hals, das Herz schlug bis zum Hals herauf. Tränen der Angst machten sie fast blind, als sie endlich ein dunkles Loch vor sich sah. Die Höhle, in der sie sich als Kind oft versteckt hatte. Mit letzter Kraft taumelte sie auf den Eingang zu und tastete sich weiter vor, bis sie das Hauptgewölbe erreichte. Wie angewurzelt blieb sie stehen, ais sie den bleichen Lichtschein vor sich sah, der aus dem Innern der Erde drang. Fassungslos schüttelte sie den Kopf. Ihr Verstand wehrte sich gegen das Grauen, das ihre Augen wahrnahmen!
|
