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Geister-Krimi 367
Geister leben gefährlich

Gordon Walby 
Titelbild 1. Auflage: 
 Horror
Am Himmel kroch das erste Hell empor. Bald würde die Sicht besser werden. Aber noch schützte der Nebel die verdammten Geister, die nur in Finsternis ihr gespenstisches Leben führen können. Aber nicht mehr lange ... »Gespenster! Ha!« Ich erschrak nicht nur über meine eigene Stimme, die gesprochen hatte, ohne daß ich es wollte. Nein, ich erschrak über den huschenden Schatten, der über das flache Dach flitzte, und genau wie ich, hinter einen der Kamine Deckung suchte.
»Oh, verdammt«, zu mehr reichte es bei mir nicht, und die Frage bohrte weiter in mir, ob ich es wirklich mit Geistern zu tun hatte, Geistern, die allen menschlichen Wesen überlegen sind, weil sie die Gedanken derer erfassen können und schneller sind, als diese zu träumen wagen.
Ganz unbewußt hatte ich den 45er schon in der Hand, drückte den Lauf gegen das Mauerwerk, um besser zielen zu können. Nichts rührte sich. Absolute Stille. Aber in meinen Ohren klingelte es, als hätte jemand meinen Namen gerufen.
Als wäre nichts an meine Ohren gedrungen, sprang ich hinter meiner Dekkung hervor, verharrte geduckt, den 45er im Anschlag. Gerade, als ich mich etwas entspannte und weitergehen wollte, traf mich eine Stimme. »Mestize, kehre um, solange noch Zeit ist.« Wie ein eisiger Hauch klang die Stimme. Sie hätte den Abgebrühtesten erschauern lassen.
Noch sicherte ich nach allen Seiten, versuchte den Sprecher ausfindig zu machen, da gellte ein Schrei auf, verstummte wie abgeschnitten. Aber noch immer schien die Luft unter dem Grauen zu vibrieren, das daraus gesprochen hatte. Im Innern des Hauses mußte sich jemand in größter Gefahr befinden.
Es gab kein Halten mehr für mich. Wie ein angeschossener Büffel stürmte ich vorwärts, bereit, alles niederzurennen, was sich mir in den Weg stellen sollte. Da – ein Schatten. Am letzten Kamin! Zielen, anlegen, schießen. Drei Dinge, die in eine fließende Bewegung übergingen. Und als der Donner des Schusses aufdröhnte, rannte ich weiter.
Hinter dem Kamin befand sich nichts. Dafür lachte es meckernd hinter meinem Rücken.
Ich merkte, wie meine Wangenmuskeln als dicke Knoten hervortraten. Wut schüttelte mich. In diesem Augenblick wurde mir bewußt, daß ich tatsächlich hinter einem Geist herjagte.