Es war ein verstimmter Morgen. Die Stunden rannen träge in die Ewigkeit. Roger Crampton versuchte, die Trostlosigkeit zu verjagen. Sein Frühstück stand unberührt in seinem Zimmer. Er döste vor sich hin und paffte an einer Zigarette. Er war gerade dabei, diesen tristen Morgen zu verfluchen, als er von einem jungen Mädchen fast umgerannt wurde.
Sie wollte hastig an ihm vorbei, was ihr aber nicht gelang. »Pardon ... «, sagte Crampton. »Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich Ihnen im Wege gestanden habe.« Das Mädchen schien sehr erregt. Es sah ihn mit flackernden Augen an. Es hatte ein kluges, sehr junges Gesicht, teerosenfarben überhaucht, ein Gesicht mit wundervollen Augen und einer edlen kleinen Stirn. Der Mund war üppig. Die Haare halblang und schwarz.
All dies konstatierte Crampton in wenigen Sekunden. Aber es war etwas los mit dem Mädchen. Es schien ein entsetzliches Erlebnis hinter sich zu haben. So standen sie sich auf der belebten Queen Victoria Street gegenüber. »Ist etwas?« fragte Roger freundlich.
»Ja, es ist etwas«, erwiderte sie. »Etwäs Schreckliches. Ich glaube nicht, daß Sie mir helfen können.« »Das käme darauf an«, sagte er und ließ die halbgerauchte Zigarette auf den Boden fallen. »Ich bin ein hilfsbereiter Mensch, besonders dann, wenn es sich um hübsche Mädchen handelt.« »Sie würden also mit mir gehen?« »Aber klar doch.« Teufel auch, dachte er. Das fängt ja gut an. Bislang war alles für mich öde und leer. Und nun .. .
»Kommen Sie!« sagte die junge Dame und faßte seinen Arm.
Sie bogen in die Cannon Street ein. Die St. Paul´s Cathedral kam langsam ins Gesichtsfeld.
»Wohin müssen wir?« fragte Roger. »Zur Watling Street«, erwiderte sie. »Von hier aus rechts neben der Kathedrale. « »Und was machen wir da?« fragte Roger etwas naiv.
»Ich habe dort einen Menschen ermordet.«
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