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Geister-Krimi 278
Abgesandter des Satans

Peter Moore 
Titelbild 1. Auflage: 
 Horror
Einer Sichel gleich zeichnete sich der Mond am nachtschwarzen Himmel ab. Der Strahl verfing sich im Geäst der Bäume und fiel bogenförmig auf den schmalen Pfad. Über den Höhenrücken, der wie der Höcker eines Kamels ins Tal mündete, pfiff der Wind. Auf der Bergspitze leuchteten die spitzen Türme einer uralten Kirche. Stille lag über dem weiten Land. Doch die Stille täuschte. Kaum vernehmbar hörte Andy Williams das leise Knistern trockener Blätter. Er hob den Kopf und lauschte in die Dunkelheit. Doch nichts geschah. Wie ausgestorben lag der Wald vor seinen Augen. Irgendwo in der Dunkelheit raschelte Laub. Ein Reh sprang aufgeschreckt durch das Dickicht und verschwand in wilden Sätzen im Unterholz. Williams lag jetzt über zwei Stunden auf dem weichen Moos. Er wartete. Schweigend. Im Grunde genommen wußte er nicht, warum er so lange ausharrte. Aber das Gerücht, das in Hampton die Runde machte, veranlaßte ihn zu dieser Handlungsweise. Zwar maß er Kneipengesprächen im allgemeinen keine Bedeutung bei, doch hier lag es anders. Instinktiv fühlte er, daß wenigstens ein Fünkchen Wahrheit dahintersteckte. Wie man allgemein sagte, logen Kinder und Betrunkene nur sehr selten. Die Nüchternen hingegen schwiegen sich hartnäckig aus. Stellte er diesbezüglich Fragen, verschwanden sie mit irgendeiner haarsträubenden Entschuldigung von der Bildfläche. Schon daran erkannte Williams, daß irgend etwas in Hampton nicht stimmte. Nur, man war eben zu feige, offen und ehrlich zu antworten. Jetzt stellte Williams die Frage, was war an dieser Geschichte wahr und was war Lüge? Um das festzustellen, lag Williams die letzten fünf Tage regelmäßig auf der Lauer. Genauer gesagt, jeden Abend von zehn bis zwölf Uhr. Bis jetzt vergebens. Da gab es noch etwas, das ihn nachdenklich stimmte. Es war der Name Huygen. Professor Huygen. Dieser Name wurde mit dem Unheimlichen, das in Hampton umging, automatisch in Verbindung gebracht. Zwar sprach man nur widerwillig darüber, vor allem, hinter vorgehaltener Hand, doch für einen Reporter war es ein wichtiger, unübersehbarer Hinweis. Aus Kleinigkeiten entwickelten sich manchmal die größten Reportagen. Und das war es, was er suchte: Sensationen! Williams drehte sich auf die andere Seite und angelte nach einer Zigarette. Mitten in der Bewegung verharrte er.