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Geister-Krimi 262
Ein Gespenst Seiner Majestät

Ralph Garby 
Titelbild 1. Auflage: 
 Horror
Ich verzichte darauf, das durchaus Rätselhafte des hier geschilderten Vorkommnisses zu deuten oder gar zu erklären mit dem Wenigen, welches das Wissen uns hier an die Hand gibt. Ich muß mich darauf beschränken, einiges über die in das seltsame Geschehnis verstrickten Personen auszusagen, um sowohl ihren Charakter als auch ihr Wesen dem Leser bekannt zu machen. Es war an einem Septembermorgen, als ich das erste Schreiben von Archibald MacCavern erhielt. Der Brief kam aus Dumfries, eine malerische alte kleine Stadt am Ufer des Nith, eines kleinen, unbedeutenen Flusses. Um nach Dumfries zu gelangen, mußte man die Route Carlisle — Glasgow einschlagen. Ich stellte weiter fest, daß Sir Archibald MacCavern einer der größten schottischen Whiskyproduzenten war. Seine Produktionsanlagen befanden sich in Kilma-Rock, unweit von Glasgow. Einige Telefonate mit Kollegen aus der näheren Gegend belehrten mich, daß MacCavern am Rande von Dumfries ein mittelgroßes Schloß bewohnte, das von einem der berühmten Jakobs im siebzehnten Jahrhundert als Sommersitz erbaut worden war. Es mußte König Jacob VI gewesen sein. Archibald MacCavern selber war einer der letzten Nachkommen der berühmten Familie Hamilton. Er hatte noch das Privileg, dereinst im Mausoleum der Herzöge von Hamilton beigesetzt zu werden. Dies alles erfuhr ich am ersten Tag so ganz nebenbei. Wichtiger schon schien mir der Hinweis, daß dieses Chatland-Castle, wie das Schloß nach seinem früheren Besitzer genannt wurde, als eines der berüchtigtsten Geisterschlösser von ganz Schottland galt. Hier spukten seit mehr als zweihundert Jahren die sogenannten »Gespenster Seiner Majestät«, wie man die seltsamen Erscheinungen nannte. Sie hatten bereits damals König Jakob Vl. die Hölle heiß gemacht. Ich selber heiß Barry Jackson und bin ein recht bekannter Privatdetektiv. Es ist unter uns Detektiven so üblich, uns gegenseitig Tips zu geben. Dies ist eine kollegiale Selbstverständlichkeit und wird nie honoriert. So wußte ich am Abend desselben Tages schon allerlei über Chatland-Castle. Sir Archibald MacCavern hatte die Sache dringend gemacht und mir einen recht saftigen Vorschuß angeboten. Ich nahm den Fall an, der mittlerweile zu den unangenehmsten meiner Karriere gehört. Damals konnte ich noch nicht ahnen, auf was ich mich da eingelassen hatte.