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Die Maiennächte im Jahre 1578 waren heiß und schwül. Gelegentliche Gewitter brachten kaum Abkühlung. Die Regennässe verdampfte und verwandelte Carolten Manor, die stolze Festung, in ein Treibhaus. Graf Lucas Breckenridke hatte seinen Sessel ins Freie tragen lassen, in dem er saß und den Vorstellungen durchziehender Zigeuner Beachtung schenkte. Der schwere Mann schwitzte stark, aber nicht allein der drückenden Schwüle wegen. Im Festungshof, zwischen zwei riesigen, knisternden Feuern, tanzte das schönste Mädchen, das Breckenridke je gesehen hatte. Chyntia! Sie war eine reinrassige Zigeunerin, braun, mit einer Haut wie Samt, wirbelte im Kreis herum, ließ ihre bunten Röcke fliegen bis weiter über die Knie. Ihr rabenschwarzes Haar umwehte sie wie ein Schleier. Stieren Blickes verfolgte Graf Breckenridke jede Bewegung des schlanken, biegsamen Körpers. Seine wulstigen Lippen bebten. Das Lippenbeben übertrug sich auch auf das bärtige Gesicht, verlieh ihm etwas Abstoßendes. Der Wüstling von Carolten Manor, gefürchtet in den umliegendenDörfern, fixierte sein neues Opfer.
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