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Geister-Krimi 231
Das Alptraum-Schloß

Edgar Tarbot 
Friedrich Tenkrat 
Titelbild 1. Auflage: 
Horror 
Mit der Dämmerung kam das Unheil auf das Schloß.
Abel McLutho, der Besitzer von Darkwood Castle, saß in seinem ächzenden Schaukelstuhl vor dem
offenen Kamin und starrte mit furchtsamen Augen ins Feuer. Er fühlte sich nicht wohl in seiner Haut.
Er spürte die Gefahr, die ihn wie ein lauerndes Tier umschlich und sich noch nicht entschließen konnte,
zuzuschlagen. Aber irgendwann in dieser Nacht würde es passieren, davon war McLutho überzeugt.
Als die große Standuhr elf schlug, wollte sich Abel McLutho zu Bett begeben. Er war ein großer Mann
mit breitem, herrischem Aussehen und der hohen Stirn, die alle McLuthos gehabt hatten. Sein Gesicht
war breit, die Wangen etwas aufgeschwemmt vom Whisky. Der Alkohol war es, der McLutho langsam
von innen her aushöhlte und seine Widerstandskraft schwächte. Doch wer so viele Jahre wie er auf
Darkwood Castle lebte, der mußte einfach zum Säufer werden. Zu viele unheimliche Dinge waren auf
diesem Schloß all die Jahre hindurch geschehen. Obgleich Abel McLutho um elf zu Bett gehen wollte,
blieb er bis Mitternacht in seinem Schaukelstuhl sitzen. Irgend etwas schien ihn darin festzuhalten. Als
die Standuhr schließlich mit wummernden Schlägen die Mitte der Nacht verkündete, dehnte der
Schloßherr ächzend die Glieder.
Plötzlich war ihm, als wäre er nicht mehr allein im Raum. Eine rauhe Gänsehaut überlief ihn. Er
schluckte trocken und wandte schnell den Kopf, um sich umzusehen.
Neben der Tür stand Sladek, der Diener, einer der seltsamsten Männer, die McLutho kannte. Der
Schloßherr hatte ihn mit Darkwood Castle übernommen. Vom ersten Tag an hatte sich Abel McLutho
von diesem rätselhaften Gesellen trennen wollen, doch es hatte bis heute nicht geklappt.
Es war etwas in Sladeks Wesen, das McLutho Angst machte. Der Schloßherr brachte den Mut nicht
auf, Sladek wegzuschicken. Mochte der Henker wissen, was es war, das ihn daran hinderte, Sladek
zum Teufel zu jagen.
Der Diener war ein vierschrötiger Kerl, dessen Alter man nicht zu schätzen vermochte. Er konnte
sechzig ebensogut wie neunzig sein. Wenn er sich bewegte, hatte man manchmal das Gefühl., seine
Gelenke würden knarren. Er hatte einen unangenehm stechenden Blick...