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Geister-Krimi 162
Die Schlucht der schluchzenden Seelen

Phyllis Cocker 
Titelbild 1. Auflage: 
 Horror
Die Weichen für Lord Cheenys Leben stellte sein Großvater Victor, als er die verwaiste Lady Mary Binocle auf die Gästeliste für den großen Weihnachtsempfang setzte. Victors Sohn Richard verliebte sich in das feenhafte Geschöpf, und die Hochzeit wurde im Mai des Jahres 1312 mit großem Gepränge gefeiert. Während Höflinge und Gesinde im Schloßhof zechten, lustwandelten Mary und Richard im Park, und mit dem Schein des vollen Mondes empfing Lady Mary unter einem betörend duftenden Blütenstrauch das, was sich im März des Jahres 1313 als strammer Stammhalter entpuppte, den die Cheenys nach seinem Urgroßvater Culp Ronald tauften. Die Weichen für Culp Ronalds Leben nach dem Tode stellte ein keineswegs feenhaftes Wesen, ohne zu ahnen, daß daraus für sie selbst – nämlich jene Cilla Moosan, der man Hexenkünste nachsagte – ein Jahrhunderte währender Alptraum entstehen würde. Die meisten Hochzeitsgäste waren schon eingetroffen und erfüllten das Schloß vom Keller bis zu den Turmgemächern mit ihrem Getöse. Der beste Freund des Bräutigams, der von Cheeny sehnlichst erwartete Lord Ernest Sisson, ließ einen Tag vor der Trauung durch einen Boten ausrichten, er käme erst gegen Mitternacht. Lord Cheeny quetschte den Knappen seines Freundes aus und erfuhr, daß Sisson sich auf der Reise verliebt hatte und deshalb erst später einträfe. »Das wird mir der werte Erny büßen«, sagte Cheeny zu seiner glutäugigen Braut.