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Geister-Krimi 148
Elixier des Bösen

Hardy Bayer 
Titelbild 1. Auflage: 
 Horror
Keine Angst — Geister beißen nicht Karin Ringmann hatte schon immer einen leichten Schlaf, und so weckte sie auch an diesem Morgen schon der erste Ton des Weckers auf dem Nachttisch. Noch nicht ganz wach, drückte sie den Knopf hinunter, um den friedlich neben ihr schlafenden Ralph Lentorf nicht zu wecken. Nein, sie wollte zuerst den Kaffee gekocht und den Frühstückstisch gedeckt haben, bevor sie ihren Verlobten weckte. Sie hatte es sich schon seit langem abgewöhnt, darüber nachzudenken, ob es in Ordnung war, daß er immer häufiger über Nacht blieb. Was ging es schließlich die Leute an? Und hier in diesem riesigen Apartmenthaus fragte sowieso niemand danach. Bevor sie die Decke zurückschlug und aus dem Bett stieg, warf sie noch einen Blick auf den friedlich Schlafenden. Seine Züge wirkten so entspannt, und auf seinen braungebrannten Wangen konnte man die Bartstoppeln bereits deutlich erkennen. Seine Hände, die so fest zuzupacken verstanden und doch so unglaublich zärtlich sein konnten, lagen lose auf dem Kissen, und sie mußte sich überwinden, diese Hände nicht noch zu küssen, bevor sie aufstand. Karin dehnte und reckte sich und gähnte noch einmal ausgiebig, bevor sie in ihre Pantoffel schlüpfte, und zum Kleiderschrank ging, um ihren Morgenrock hervorzuholen. Die Nacht war frisch gewesen, und sie trat ans Fenster, um es zu schließen. Dann ging sie hinüber in die Küche. Der Urlaub näherte sich dem Ende, und Karin hatte jetzt doch so etwas wie Gewissensbisse, daß sie der eindringlichen Bitte ihres Onkels Reginald nicht schon früher gefolgt war ihn auf seinem alten Wasserschloß zu besuchen. Sein letzter Brief hatte sehr wirr geklungen. Angeblich hatte er das Elixier entdeckt - oder zumindest die Formel hierzu. Vater hatte ihr einmal von diesem Elixier erzählt, das angeblich in grauer Vorzeit einer ihrer Vorfahren, der sich mit Alchimie beschäftigt hatte, entdeckt haben sollte.