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Geister-Krimi 138
Das Gift der blauen Blume

Ralph Garby 
Titelbild 1. Auflage: 
 Horror
Schwarze Magie ist nichts für jeden.
Der Garten lag im Dunkel. Kaum waren die Ränder des Rasens und die Linien der Beete zu erkennen,
auf denen, wie der Duft verriet, trotz der vorgeschrittenen Jahreszeit Hyazinthen und Narzissen in
voller Blüte entstanden. Die Schattenrisse einiger Sträucher tauchten auf, dahinter in leiser Bewegung
das zierliche Geäst der Weiden, die über den Spiegel des Bassins sich neigten. In ihrer Mitte stieg fast
unsichtbar der Strahl des Springbrunnens empor. Sein eintöniges Geplätscher unterbrach jetzt die
Stille. Auf dem Wasserspiegel des Bassins schwamm eine menschliche Gestalt. Es war in dem
Zwielicht nicht zu erkennen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte.
Ein kleiner Mann tauchte plötzlich aus dem Geäst hervor. Er sah auf den Wasserspiegel und klatschte
in die Hände. Dabei verzog er sein kleines graues Gesicht zu einem vergnügten Grinsen und schabte
sich mit der langen Kralle seines Daumens den Hinterkopf. Ein Zeichen, daß er sich lustig machte.
Er war im Schlafrock und Pantoffeln, trug auf dem Kopf eine Art Turban und strömte einen starken
Kampfergeruch aus. Wie ein Araberscheich sah er aus. Aber das magere und gelbliche Gesicht, das
unter dem Turban hervorsah, hatte nichts Arabisches.
»Da schwimmt sie nun«, rief er aus. »Nein, wie das nur aussieht. Vor drei Stunden saß sie noch am
Tisch und genoß den edlen Wein aus dem Keller Seiner Lordschaft. So rasch kann das gehen. Man soll
es nicht für möglich halten.« Hinter ihm erschien plötzlich ein zweiter Mann.
»He, Blassa!« rief er wütend aus. »Was tust du hier? Du verdammter verschlagener Tartüff, neugierig
wie ein Spürhund, der jeden Schmutz aufwühlt und seine Schnauze in jede Öffnung steckt und sie an
jeder Hose abreibt. Erzflegel!«