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Geister-Krimi 125
Der Spinnenkaiser

Henry Taylor 
Titelbild 1. Auflage: 
 Horror
Sir Milton gibt sich die schreckliche Ehre
Es war eine bittere Ironie des Schicksals. Julia Grant träumte von Spinnen.
Unzählige der achtbeinigen Gliedertiere krabbelten über ihre altrosa Bettdecke, stellten sich zu einem
eigentümlichen Reigen auf die letzten Beinpaare und tanzten zu den Klängen der Marseillaise.
Julia kuschelte sich unter ihrer Bettdecke zusammen. Sie träumte keineswegs gern von Spinnen.
Träume von einem Urlaubstag unter makellos blauem Himmel waren ihr lieber. Doch sie war Realistin
genug, einen Traum von häßlichen Tierchen dem Erwachen an einem der üblichen, kühlen,
regnerischen englischen Morgen vorzuziehen.
Sie wußte, daß sie träumte, ärgerte sich zwar über die Störung, doch sie machte sich im Grunde nichts
daraus. Sie hatte ein gut funktionierendes Zeitempfinden und wußte, daß sie ihren Tag erst in zwei
Stunden beginnen würde. Von neun bis fünf hinter der Schreibmaschine bei Worthington & Clark. Es
war zum Auswachsen! Und jetzt versauten einem diese blödsinnigen Spinnen auch noch die Träume!
Julia Grant tauchte langsam aus dem Traum empor zu einem vorzeitigen Erwachen. Je wacher sie
wurde, desto stärker wurde ihr bewußt, daß etwas nicht stimmte. Wenn diese Spinnen schon so frech
waren, ihre Träume zu stören, dann sollten sie sich nicht auch noch das Recht herausnehmen, auf der
dünnen Bettdecke herumzutrampeln.
Julia öffnete die Augen. Man hatte ihr oft genug versichert, daß sie sehr schöne dunkelblaue Augen
hätte, die sie mit ebenfalls blauen Lidschatten zu umranden pflegte. Die Reigen tanzenden Spinnehen
verschwanden, als die blauen Augen aufklappten, wie sich das für Traumspinnen gehört.
Die dunkelblauen Augen weiteten sich erschreckt.