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Geister-Krimi 124
Paxton jagt den Schloßgeist

Gordon Walby 
Titelbild 1. Auflage: 
 Horror
Die Sonne wollte durch das Fenster dringen. Sie schaffte es nicht, weil dicke Samtvorhänge ihr den
Eintritt verwehrten. Stille drang aus dem Zimmer. Sir Gunther O´Keefe lag im Sterben.
Der Raum war groß und wuchtig, strahlte eine bedrückende Atmosphäre aus, die nicht vom Tod
gezeichnet wurde, sondern von der Einrichtung herrührte, die älter als der Greis war, der mit
einundneunzig Jahren auf dem handgeschnitzten, hölzernen Sterbebett lag.
Mit einundneunzig Jahren wird der Tod als normal, oft als Erlösung angesehen. Bei Sir Gunther
O´Keefe war es anders. Gebeugt, aber kräftig und gesund war er noch gestern umhergelaufen. Man
hatte ihn sogar gesucht, denn er war über drei Stunden verschwunden gewesen. Bei seiner Rückkehr
hatte er auf diesbezügliche Fragen keine Antwort gegeben, sondern nur wie jemand geschmunzelt, der
um ein Geheimnis weiß, es aber nicht verraten will.
Auf der Terrasse sitzend, beobachtete er den Sonnenuntergang. Dann stieß er plötzlich einen Schrei
aus, zeigte mit seinem knochigen, gichtgekrümmten Zeigefinger mitten hinein in den roten Ball der
Sonne.
Sein Enkel, Sir Percy O’Keefe, folgte mit den Augen der Richtung des Fingers und sah den dunklen
Punkt im dunklen Rot des Sonnenballs. Er schüttelte verwundert den Kopf. »Was soll das, Großvater?«
Der Greis bekam ein starres Gesicht und er flüsterte: »Zachäus ruft. Ich muß jetzt sterben.« »Wer ruft
dich, Großvater? Ich kann nichts hören.«
Wäßrige Augen musterten ihn, und unmerklich schüttelte der Greis mit dem Kopf. »Du wirst nie etwas
hören können — bis es zu spät ist, Percy. Frage deinen Vater, ob er etwas hört.«
In der Stimme hatte etwas gelegen, daß Percy O´Keefe ins Haus trieb und seinen Vater aufsuchen ließ...