Auch wenn das vom Autor geschilderte Jahr inzwischen verstrichen ist, hat das Buch nichts von seiner Brisanz verloren. Vordergründig handelt es sich bei diesem Roman um einen Krimi in einem zerrütteten New York. Andy Rusch ist Polizist und wird beauftragt, den Mord an einem der wenigen Superreichen der Stadt aufzuklären. Doch die Politiker mischen sich ständig in seine Ermittlungen ein, weil sie ihre eigenen Interessen verfolgen. Andy verliebt sich in die hinterbliebene Freundin des Ermordenen und versucht ihr mit seinen bescheidenen Mitteln eine Zukunft zu geben. Das eigentliche Thema des Buches sind jedoch die Schrecken der Überbevölkerung. Mehr als 40 Millionen Menschen kämpfen in New York täglich ums Überleben. Es gibt zuwenig Lebensmittel und Wasser, die Einwohner leiden unter Schmutz, Krankheiten und Hunger. Die Kriminalität ist hoch, und die Polizei ist machtlos gegenüber der unglaublichen Zahl der Gewalttaten im unkontrollierbaren Dschungel der Riesenstadt. — Selbst Andy Rusch, der als Polizist zu den wenigen gehört, die ein eigenes Einkommen haben, muß sich seine kleine Wohnung mit einem alten Mann teilen, der ihm jedoch zum guten Freund wird. Später wird sogar noch eine Großfamilie in seine Zwei-Zimmer-Wohnung eingewiesen. Es wird immer schlimmer, eine Lösung für das Bevölkerungsproblem gibt es nicht. Harrison gelang mit diesem Roman, was vielen Dystopie-Autoren nicht gelang: Er warnt sehr eindringlich vor ökologischem und wirtschaftlichem Mißbrauch und erzählt dabei trotzdem eine spannende Geschichte. Wolfgang Jeschke würdigt die Bedeutung dieses Buches durch ein ausführliches Vorwort. Viele Leser werden die Geschichte bereits durch die Richard-Fleischer-Verfilmung ... Jahr 2022 ... die überleben wollen ... mit Charlton Heston und Edward G. Robinson kennen. Doch dieser Film wird dem Roman nicht gerecht, da er die wirklich bedrückenden Details des Buches nicht zeigt.
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