Schlagartig brach die Dunkelheit herein. Und mit ihr kam die Angst. Krächzende, schrille Laute durchschnitten die Stille. Es raschelte. Ein schwerer Körper brach durch das Unterholz. Etwas entfernt glühte ein phosphorisierendes Augenpaar. Der Dschungel war zum Leben erwacht! Flo Griffen rückte näher ans Feuer und zog die Schultern hoch. Die knisternden Flammen gaben ihr ein gewisses Sicherheitsgefühl, zumindest vor den Raubtieren, die um das Lager schlichen. »Frierst du?« fragte Doreen Blyth, die Ärztin. Flo schlüttelte den Kopf. »Nein. Aber wir dürften heute nacht wieder nicht zum Schlafen kommen. Das hält kein Mensch aus.« »Ich gebe dir eine Schlaftablette.« »Bloß das nicht.« Heftig wehrte Flo ab. »Ich will nicht das nächste Opfer werden!« Stahlgraue Augen musterten scharf die zwei Frauen. Dann öffnete sich ein schmallippiger Mund. »Ich habe verboten, über den plötzlichen Tod von Mr. Bruck zu sprechen, Miss Blyth. Sie müßten doch wissen, was solche Reden bewirken. Wir stecken mitten im Dschungel und können uns nicht mit Gerüchten und wilden Vermutungen das Leben zur Hölle machen. Ich bin der Expeditionsleiter und verbiete nochmals, über den rätselhaften Todesfall zu sprechen.« Ein lautes, knackendes Geräusch kam aus der dunklen Wand des Dschungels. Die vier eingeborenen Lastenträger erschraken. Ihre rotbraune Haut wurde schmutziggrau. Sehr eng rückten sie zusammen. »Yunkelo!« Frank Nowka, der neben dem Expeditionsleiter, Professor Stedman, saß, fragte mit schwacher Stimme, die an Krankheit erinnerte: »Was bedeutet das Wort in der Indiosprache, Sir?«
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